Der brennende Busch

„Der Mensch muss gegen dasjenige Böse kämpfen, gegen das er gerade ankommt.“

Der brennende Busch

Die Panzer waren schon vor ein paar Monaten aus den Straßen verschwunden – und nahmen die Hoffnung auf ein menschlicheres Antlitz des totalitären Regimes mit sich. Es kam zu einer weiteren Welle von Verboten, Zensur und Entlassungen. Die tschechische Gesellschaft beugte sich wieder ein Stück mehr unter der neuen Last. Und dann erschien Jan Palach.

Über den Wenzelsplatz (Václavské náměstí) läuft ein Mann in Flammen. Ein paar Augenblicke später bricht er zu Füßen entsetzter Passanten zusammen. Von weitem hört man die Sirene eines sich nähernden Rettungswagens. Jan Palach bleiben genau drei Tage seines Lebens - sein Vermächtnis bleibt jedoch unsterblich. Der junge Geschichtsstudent wurde zu einem Symbol des aktiven Kampfes für die Freiheit in einer Zeit, als die Mehrheit lieber schwieg und mit geschlossenen Augen Schritt hielt. Die Geschichte Jan Palachs wurde durch das Verdienst mehrerer mutiger Menschen nicht vergessen, die sich nach seinem Tod entschlossen, weiterzukämpfen. Der tschechische Drehbuchautor Štěpán Hulík und die polnische Regisseurin Agnieszka Hollandová machten sie und ihre Schicksalen im Jahr 2013 durch ihren Film unsterblich.

Das Drehbuch entstand als Absolventenprojekt des damals noch Studenten der Prager Filmakademie FAMU und auf die Leinwand bracht es die legendäre Filmemacherin, die an derselben Fakultät eben in der Zeit des Prager Frühlings (1968) studierte. Beide bemühten sich, historisch so realitätstreu wie möglich zu sein. Štěpán Hulík beriet sich beim Schreiben des Drehbuchs mit dem Historiker Petr Blažek, Agnieszka Hollandová wiederum schöpfte aus ihren eigenen Erfahrungen aus der Zeit, als sie sich in der Studentenbewegung engagiert hatte. Einen großen Teil des schwarzweißen Fimmaterials stellen auch authentische Aufnahmen aus dem Jahr 1969 dar. Da der Film so viele Informationen wie möglich enthalten sollte, ist Hořící keř kein klassischer abendfüllender Film, sondern eine dreiteilige Miniserie. 

Aufgrund all dessen ist die gezeigte Atmosphäre der Okkupation Ende der 60er Jahre und die beginnende Zeit der sog. „Normalisierung“ der 70er sehr glaubwürdig. 

Schließlich wandelte Hořící keř auch vierzehn Nominationen für den Tschechischen Löwen (Český lev) in zwölf Preise um. Die Autoren haben es geschafft, eine zeitlose Geschichte von persönlichem Heldentum ohne Pathos zu erfassen, ohne sie dabei zu vereinfachen oder zu bagatellisieren 

Werden Sie für eine Weile Teil des vergeblichen Kampfes, der gleichwohl Sinn hat, oder des stillen Trauerzuges, der schweigend seine Anklage herausschreit. Prag (Praha), Neratovice, Všetaty. Erleben Sie die tschechische Geschichte an Orten, wo sie wirklich stattfand. Hořící keř wurde nämlich großteils in den realen Locations gedreht.

 
Regie Agnieszka Holland
Schauspieler Táňa Pauhofová, Jaroslava Pokorná, Petr Stach, Igor Bareš, Vojtěch Kotek, Adrian Jastraban, Patrik Děrgel, Ivan Trojan, Jenovéfa Boková
Herkunftsland des Films Tschechisch, Polen
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