
Prag
Janáček–Ufer
Der Fluss nimmt seinen Lauf, wie es das Ufer verlangt. Er wird langsamer oder schneller je nachdem, wie es Staudamm und Wetter diktieren. Er vergisst jedoch nie, wo sein Ziel ist. Die Moldau lässt sich eine Weile durch die Prager Ufer bändigen, um sich später weiter durch die Landschaft zu schlängeln …
Das leise Rauschen der sich bewegenden gigantischen Masse animiert an dieser Stelle zu Überlegungen. Das Janáček-Ufer (Janáčkovo nábřeží) hat nämlich so etwas wie einen philosophischen Geist.
Die Moldau windet sich, als hätte sie es vom gegenüberliegenden Tanzenden Haus abgeguckt. Wir haben uns hier getroffen. Vielleicht werden wir deshalb so mit einander verbunden sein, wie die Brücke diese zwei Ufer miteinander verbindet. Und überhaupt, ist das nicht alles irgendein Zeichen? Ja, genau an dieser Stelle philosophierte Jiří Macháček im Film Einzelgänger mit seiner neuen Flamme Jitka Schneiderová.