
Groß Ullersdorf
Denkmal
Ein einfaches steinernes Prisma und eine schwarze Tafel mit achtunddreißig Namen der Personen, die das Pech hatten, dass die Wege ihres Schicksals vom gefühllosen Inquisitor Boblig gekreuzt wurden. Eine stumme Erinnerung an unbegreifliche Ereignisse.
Im Kurpark in Groß Ullersdorf (Velké Losiny) steht heute ein Denkmal, das an die düstere Zeit der Hexenprozesse erinnert. An dieser Stelle wurden in den Jahren 1679 bis 1686 fast vierzig Menschen zu Unrecht hingerichtet.
Der Regisseur Otakar Vávra wählte für die Hinrichtungsszenen einen anderen Ort, um die wirklichen historischen Ereignisse deutlicher auszudrücken. Dank der wirkungsvollen Erzählung und visuellen Darstellung der schleichenden Angst und Machtlosigkeit war der Film ein Dorn im Auge der Zensur. Sie sah darin eine Metapher des Stalinismus der 50er Jahre, und der Film Hexenjagd blieb deshalb lange Jahre im Tresor.