
Klein Mohrau
„Eine Grenze …, ist sie in mir, oder draußen, im Wald? Es nieselt. Oder sind das Tränen, die über die Wangen laufen? Wohin gehe ich? Und warum? Und finde ich den Weg zurück? ...“ Das Altvatergebirge mit Alois Nebel und seinem Nebel macht genau das mit Ihnen.
Wer inmitten Europas die Wildnis erleben will, hat jetzt eine Chance! Das Altvatergebirge setzt sich im Kopf fest und verursacht dort einen anständigen Durchzug. Für den Stummen hatte das fatale Folgen. Mit dem Überschreiten der deutsch-polnischen Grenze, der Rückkehr an einen dieser eigenartigen Orte wurde er zum Raubtier, zu einem wilden Geschöpf. Er wurde zum Jäger, der gejagt wird, zu einem der Helden, von denen der Film Alois Nebel erzählt.
Es ist eine Wildnis, die man manchmal erst tief im Wald vorfindet und ein andermal unerwartet inmitten der Zivilisation antrifft. Es ist jedoch immer ein Ort mit besonderer Atmosphäre. Ist er belastet durch seine Geschichte? Hier fand im Mittelalter schließlich eine der umfangreichsten Hexenjagden statt. Oder sind die wunderkräftigen Gebirgsquellen, die der Begründer der Naturheilkunde Vinzenz Prießnitz in seinen Prozeduren anwendete, der Grund?
Hässlichkeit verwandelt sich hier in Schönheit, die Traurigkeit lacht schallend über sich selbst, was ordinär war, ist jetzt nobel. Auch so kann ein Bahnhof sein, wie in der ehemaligen Bergbaugemeinde Klein Mohrau (Malá Morávka), wo die schwarz-weiß-graue Nebelgeschichte beginnt. Im Gegensatz zur Bahnstation Weißbach (Bílý potok), wie sie im Film heißt, fahren hierher keine Züge mehr. Das macht nichts. Da bleibt Ihnen wenigstens Zeit, um die Barockkirche der Heiligen Dreifaltigkeit zu besichtigen, oder sich auf den Weg in die Berge zum Altvater (Praděd) oder nach Bad Karlsbrunn (Karlova Studánka) zu machen.